Movement & Impact

2009
Live-Bits, Web, reaktive
Intervention im öffentlichen Raum in Zusammenarbeit mit Sabine Haerri, unterstützt durch Pro Helvetia
 
Ort: 80+1 Festival, Ars Electronica, Hauptplatz Linz (A)

 

Ars Electronica 2009: Live-Bits vom St. Gotthard Strassentunnel

Der Gotthard Strassentunnel ist die wichtigste Nord-Süd-Alpentransversale der Schweiz. Er verbindet Nord- und Südeuropa ebenso wie den Norden der Schweiz mit der Ferienregion Tessin. Der Gotthard steht als Bindeglied zwischen Nord/Süd, kalt/warm, Arbeit/Urlaub und Business-/Badeanzug.

Jährlich rollt eine Blechlawine von durchschnittlich 6 Millionen PKW's und LKW's durch den Tunnel und verursacht zu Spitzenzeiten kilometerlange Staus durch die Landschaften der Kantone Uri und Tessin.

Das schweizerische Bundesamt für Statistik erfasst mit Verkehrzählern jedes vorbeifahrende Fahrzeug, dessen Geschwindigkeit und Typ. Diese Informationen werden den in Linz auf der Plattform liegenden BesucherInnen zeitgleich zu den Ereignissen am Gotthardportal mittels entsprechender Vibration vermittelt.

Die Massageplattform fungiert für die BesucherInnnen als Link zu dem Live-Datenstream und somit zu den Ereignissen am entfernten Gotthardportal. Die Installation möchte die BenutzerInnen auf die Auswirkungen der Blechlawine in der Alpenregion aufmerksam machen, ein Bewusstsein schaffen für die Auswirkungen einer global vernetzen Welt und unserer Mobilität.

Die Chaostheorie besagt, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings ausreichen kann, um am anderen Ende der Welt einen Wirbelsturm auszulösen.

Der Gotthard-Strassentunnel ist ein Ort, an dem sehr viel Bewegung herrscht. Welche Auswirkung hat diese Bewegung an einem anderen Ort, weit entfernt vom Ort der Geschehnisse? In unserem Fall wird anlässlich der Feier der Kulturhaupstadt die Bewegung des lauten, stinkigen Straßenverkehrs transformiert zu einer Massage für die wellnessbedürftige Freizeitsgesellschaft.